Invasion der Killerpilze
Tokio Hotel wollen die Killerpilze, trotz ihres jugendlichen Alters zwischen 13 und 17 Jahren, definitiv nicht Konkurrenz machen. Das Quartett erregte schon seit einiger Zeit durch seine elektrisierenden Liveshows Aussehen und auch auf ihrem mit Spannung erwarteten Debütalbum, das sie im Alleingang komponiert haben, geben sie sich keine Blöße. Invasion der Killerpilze ist sicher nicht die beste Platte des Jahres, aber die Killerpilze legen hier mit so viel Unbekümmertheit und Energie los, dass man der Band auch die eine oder andere etwas schwächere Nummer mühelos verzeiht. 14 Songs haben Schlagzeuger Fabian Halbig, die beiden Sänger und Gitarristen Johannes Halbig und Maximilian Schlichter und Bassist Andreas Schlagenhaft für ihren ersten Longplayer eingespielt und es überrascht schon ein wenig, wie druckvoll die Band in Stücken wie "Lass mich los" oder "Springt hoch" agiert. Seit drei Jahren spielt die Formation bereits zusammen und das hört man ihren Nummern auch deutlich an. Gekonnt lockern sie ihren rockigen Sound in Tracks wie "Sommer" oder "Blümchensex" immer wieder mit dezent eingestreuten Punk-Elementen auf, ohne dabei gleich zu ambitioniert zu klingen. Die Stärke der Killerpilze liegt eindeutig darin, eingängige Rocksongs zu schreiben, die schon nach dem ersten Durchlauf unweigerlich im Ohr hängen bleiben. Mit ihren Themen richtet sich die Band natürlich eindeutig an gleichaltrige Jungs und Mädchen, die mit Songtiteln wie "Stubenhocker" oder "Ich kann auch ohne Dich" noch mehr verbinden, als nur die blasse Erinnerung an längst vergangene Zeiten. --Norbert Schiegl
