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Hilfe, ich bin ein Junge!
Einmal in eine andere Haut schlüpfen, wer möchte das nicht manchmal? Ich bin du und du bist ich -- für Mickey und Emma wird dieses Gedankenspiel Wirklichkeit. Emma ist eine vorbildliche Schülerin und ein Schwimmass. Ihrer Mutter zuliebe trainiert sie, um an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Vierauge (Oskar) ist unscheinbar und möchte einmal ein Held sein. Und Mickey ist im unteren Klassendrittel, aber cool und hat für Emma und Vierauge nur Spott übrig. Dass er gern malt, verschweigt er lieber, es könnte seinem Image schaden. Ausgerechnet diese drei werden notgedrungen zu einem Team, denn hätte Vierauge nicht ein Zauberbuch im Wald gefunden, hätte er nicht vor Emma mit einem Spruch daraus geprahlt. Und hätte Emma den Abend nicht zornig mit eben diesem Spruch und einem "Blöder Mickey!" beendet, wäre alles Nachfolgende nicht passiert. Nun aber ist Emma Mickey und Mickey Emma -- ein Körpertausch wider Willen! Und es bleiben nur 52 Stunden, um den ungewollten Tausch rückgängig zu machen! Fantasy-Elemente, eine gehörige Portion Spannung, humorvolle Wendungen und ganz viel Alltag machen aus dem einzigen deutschen Beitrag zum Kinderfilmfest der Berlinale 2002 ein besonderes Erlebnis in Sachen Kinderfilm! Allen voran überzeugen Sarah Hannemann (Emma), Nick Seidensticker (Mickey) und Philipp Blank (Vierauge) durch ihr gutes Schauspiel. Doch auch die erwachsene Kollegenprominenz (Dominique Horrowitz, Nina Petri u.a.) nimmt ihren Job ernst, was bei Kinderfilmproduktionen ja leider nicht immer der Fall ist. Pinkas Braun spielt einen alten Magier, der der Besitzer des Zauberbuches ist und einen Erben sucht, um endlich sterben zu können. Er wandelt sich vom bedrohlichen Element zu der Kraft, die den Kindern hilft, ihre Träume zu verwirklichen, denn auf der Erzählebene geht es für alle gut aus: Emma und Mickey trauen sich, ihren Eltern zu sagen, was sie wirklich bewegt und was sie wirklich möchten, und der schüchterne Vierauge handelt heldenhaft und wird der Erbe des Magiers. Das ist dann auch die Aussage des Films -- zu lernen, sein eigenes Leben zu leben und sich für seine eigenen Träume einzusetzen. Sie überlagert etwas die Ausgestaltung des eigentlichen Rollentauschs und die Frage, wie es sich denn nun anfühlt, ein Junge bzw. ein Mädchen zu sein? Doch das tut dem Spaß keinen Abbruch, die turbulenten Ereignisse und der überaus glaubwürdig ausgestaltete und gespielte Kinderalltag lassen darüber hinwegsehen. Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann Oliver Dommenget wurde durch eine Umfrage der Zeitschrift Eltern zu diesem Film inspiriert: 82 Prozent der befragten Mädchen und 55 Prozent der Jungen würden ganz gern mal einen Tag aus der Perspektive des anderen Geschlechts erleben. Hut ab vor dem Mut, eine ganz neue Geschichte zu erzählen, statt ein beliebtes Buch für die Leinwand zu adaptieren. Zu erwähnen ist noch die großartige Requisite, die realitätsgerechte Kinderwelten ausgestaltet, und der Mut zum Understatement in der Tricktechnik, die die fantastischen Elemente des Films zwar gut stützt, aber nicht übertreibt. Selbst Szenen, in denen ein Wischmopp zu einer Schlange wird, sind nicht auf Effekthascherei aus, sondern ordnen sich der Handlung unter. Hilfe, ich bin ein Junge verbindet auf fantasievolle Weise Wunschdenken mit ganz konkreten Alltagserfahrungen von Kindern kurz vorm Teenageralter. Der Film lädt zur Identifikation, zum Träumen und zum Lachen ein, und so ist der Erfolg bei Filmfesten in ganz Europa fantastisch, aber kein Wunder. --Christina Kalkuhl
 
 
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