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Pelle, der Eroberer
Die wundervolle Romanverfilmung Pelle, der Eroberer bedeutete für Bille August (Das Geisterhaus, Fräulein Smillas Gespür für Schnee) 1987 den internationalen Durchbruch. Ausgezeichnet mit dem Oscar und dem Golden Globe als bester ausländischer Film sowie der Goldenen Palme in Cannes wurde der Film mit zahlreichen weiteren internationalen Preisen geehrt. Insbesondere die beiden Hauptdarsteller, die für ihre Leistung beide den europäischen Filmpreis erhielten, wurden zu recht mit Lorbeeren überhäuft. Für Pelle-Darsteller Pelle Hvenegaard eine ganz besondere Erfahrung: Seine Mutter hat ihn nach dem Pelle aus Martin Andersen-Nexös Roman benannt, den er auf so unvergleichliche Weise auf der Leinwand zum Leben erweckt hatte. "Wenn du es wirklich willst, kannst du die Welt erobern." Dieses Motto gibt der 50-jährige Lasse Karlson seinem neunjährigen Sohn mit auf den Lebensweg, als sie Ende des 19. Jahrhunderts in der Hoffnung auf ein besseres Leben aus der Armut Schwedens nach Dänemark auswandern. Doch Lasse ist zu alt und Pelle zu jung, um eine gute Stellung zu ergattern. So bleibt ihr Traum vom gelobten Land nichts als ein Traum. Als Knecht und Viehhirte fristen sie ein sklavenähnliches Dasein auf dem Gutshof der Kongstrups, auf dem sie als Schweden zusätzlich gedemütigt und schikaniert werden. Pelle erhält sich trotz allem seine Träume und reift an seinen Erfahrungen, mögen sie auch noch so hart sein. Voller Lebensdrang erobert er sich den Kosmos seiner kleinen Welt und beschließt, der Enge des Gutshofs zu entfliehen und nach Amerika auszuwandern: Pelle will die Welt erobern. Der Schwede Martin Andersen-Nexö erzählte Anfang des 20. Jahrhunderts Pelles Lebensweg in vier Bänden. Der erste Band diente dem Film als Vorlage, am Drehbuch arbeiteten neben August die Schriftsteller Per Olov Enquist und Bjarne Reuter mit. Pelle, der Eroberer ist großes episches Kino: exzellent erzählt, hervorragend gespielt und in wunderschöne Bilder gefasst, schildert der Film die harte Lebenswirklichkeit der Landbevölkerung um die Jahrhundertwende. Im Mittelpunkt steht der Entwicklungsprozess von Vater und Sohn -- bewegend und einfühlsam verkörpert von den beiden Hauptdarstellern --, doch Bille August lässt auch Nebenhandlungen, die die erzählerische Dichte des Films bilden, genügend Freiraum. Unterlegt von Stefan Nilssons malerischem Soundtrack entfaltet sich so ein liebevoll und differenziert ausgestalteter filmischer Kosmos, der in allen Aspekten überzeugt und uneingeschränkt das Prädikat "großartig" verdient. --Birgit Schwenger
 
 
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