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Yodler

Hüter des Lichts

Registrierungsdatum: 13. November 2009

Beiträge: 2 006 Aktivitäts Punkte: 10 215

21

Mittwoch, 26. Juni 2013, 20:46

Hiding Place (UK 2012, 10 Min.)

Ein Halbstarker versteckt sich in einem Abfallcontainer, von der Polizei verfolgt. Ein Polizist stößt dazu, auch er versteckt sich vor dem Volksaufstand, der draußen tobt. Die beiden wechseln kein Wort, geben sich gegenseitig Luft und Halt. Ein Kammerspiel auf engstem Raum, ein cineastisches Kleinod. Junge gespielt von Zak Strickland.

So wie du die Inhaltsangabe jetzt übersetzt hast, ergibt das allerdings keinen Sinn. Ich würde das, was vor zwei Jahren in England abging, auch nicht wirklich als "Volksaufstand" bezeichnen. :rolleyes:
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

22

Mittwoch, 26. Juni 2013, 21:05

Ich hab nix übersetzt. Ich hab den Film gesehen und genauso läufts. Wo ergibts keinen Sinn? Das ist ja der Witz, dass sowohl Polizist als auch Teenie dort festsitzen. Was genau draußen passiert, spielt keine Rolle. Vertraut meinen Plots einfach, ich stelle hier keine ungesehenen Filme vor, das wäre langweilig.
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

23

Mittwoch, 26. Juni 2013, 22:16

Heimkommen (D 2012, 23 Min.)

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Gewinner des Dt. Kurzfilmpreises 2012. Die elfjährige Johanna (frech gespielt von Mia Plappert, der Name ist Programm :D) will sich vom älteren Bruder Robert (Alexander Martschewski, evtl. bekannt aus einigen TV-Serien wie "SOKO Wismar" oder "In aller Freundschaft") von der Musikschule abholen lassen, weil sie ihren Bus verpasst hat. Der hängt aber derweil lieber mit der Freundin "ab". Die wiederum kann das Gewese nicht mit anschauen und fährt schließlich selbst los, das Mädel abzuholen - zumal es auch noch in Strömen gießt und das Kind ja nicht klatschnass werden soll. Auf der gemeinsamen Autofahrt kracht es schließlich und Roberts Freundin stirbt. Nun herrscht Eiszeit zwischen den Geschwistern, Robert ist wohl der Meinung, seine Schwester wäre schuld am Tod seiner Freundin. Die Situation ist beklemmend, teils eskalierend. Johanna fängt an Eishockey zu spielen (rate mal wo @olli15 ;)) und lernt den netten Ceddie (Cedric Scheiminz) kennen - der spielt übrigens auch im echten Leben bei den Eisbären Juniors. Erst durch einen weiteren kleinen "Unfall" finden Jo und Robert wieder eine gemeinsame Linie.

"Heimkommen" war mit der beste Kurzfilm, der auf dem Kaliber35 lief. Super Bilder und trotz der tragischen Geschichte spürt der Zuschauer das Leben, das im Alltag steckt. Mia Plappert gibt ihr Debüt und wenn sie so weitermacht, werden wir noch was von ihr sehen. Cedric Scheiminz hätte ebenfalls das Zeug zum Schauspieler, hier wäre ich aber nicht so zuversichtlich, dass da noch was kommt. Dass dieser Film im TV läuft, ist jedoch sicher - Premiere war bereits am 25. April im (produzierenden) RBB, also Augen im Straßenverkehr.

Für mich ist es kein Wunder, dass "Heimkommen" den Kurzfilmpreis gewonnen hat. Er hätte sich auch beim "Kaliber35" gute Chancen ausrechnen dürfen. Die deutschen Kurzfilme, in dessen Rahmen er heute gezeigt wurde, waren allerdings außer Konkurrenz beim "International Short Film Festival". Wer den Wettbewerb gewonnen hat, schreibe ich hier beizeitenn noch rein.

Hier noch ein Interview aus "Achtung Berlin" inklusive Filmclip ab Minute 3:35:


Facebook- Seite zum Film

So far with the shorts. Ab dem Wochenende nehme ich hier sicher einige Leser mehr mit - dann gehts ins Feature-Regal und die Langfilm-Abteilung, das 31. Münchner Filmfest steht an.
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Cole« (26. Juni 2013, 22:30)

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olli15

Hüter des Lichts

Registrierungsdatum: 21. Juli 2010

Beiträge: 2 115 Aktivitäts Punkte: 11 645

24

Donnerstag, 27. Juni 2013, 05:17

Danke für die Vorstellungen Cole :thx: :knuddel_2:
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Ender

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 23. Juni 2010

Beiträge: 5 564 Aktivitäts Punkte: 27 015

Wohnort: Enderversum

25

Donnerstag, 27. Juni 2013, 10:11

Danke Cole.

Das klingt doch nach sehr interessanten Filmen. Hoffentlich kann man die bald mal sehen.


Ender
Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.
Hans-Dietrich Genscher
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

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26

Donnerstag, 27. Juni 2013, 12:55

Heute schon gekotzt?

Möchte euch hier noch einen hübschen Kurzfilm zeigen, der auch ohne YS ankommt und auf Dauer jung hält. :D

Für alle Achterbahn- sowie Schiffsschaukelfreunde und Zentrifugalexperten:




Und ich gehe jetzt ne Runde Astronautentraining absolvieren. :rofl:
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samuel

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 9. Juni 2011

Beiträge: 9 504 Aktivitäts Punkte: 39 125

27

Donnerstag, 27. Juni 2013, 16:14

RE: Heute schon gekotzt?

Und ich gehe jetzt ne Runde Astronautentraining absolvieren. :rofl:


Mit Nahrung aus der Tube, wie einstmals Alfons Zitterbacke. :)

Besuche doch einmal die Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz. In den kleinen Ort, in der Nähe von Aue und Klingenthal, wurde der erste deutsche Kosmonaut Sigmund Jähn geboren.

Bei den Karusellen wird mir gleich ganz anders.
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Registrierungsdatum: 19. Dezember 2003

Beiträge: 12 740 Aktivitäts Punkte: 67 375

Danksagungen: 30

28

Donnerstag, 27. Juni 2013, 19:25

Die Gerätschaften sind doch etwas zu weit hergeholt...
Das kann schon rein aus statischen Gründen nicht funktionieren.
Und dann erinnert euch mal an den Physikunterricht. Was für eine Geschwindigkeit
braucht man um nahezu waagerecht zu fliegen bei einem Kettenkarrussel...
An über Kopf ist bei einem Kettenkarrussel schon physikalisch gar nicht dran zu denken.

Auf jeden Fall nett anzusehen, was man mit Computeranimation alles treiben kann :D

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
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Nemesis

Lichtgestalt des Forums

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Beiträge: 1 524 Aktivitäts Punkte: 7 645

29

Donnerstag, 27. Juni 2013, 19:36

oh nein...jetzt bin ich aber total enttäuscht...ich hab gedacht die gibts alle wirklich! :heul2: :D
:cool3: V.I.P. MEMBER :cool3:

...und 8476 user hätten sich bedankt, wenn es denn möglich gewesen wäre.....ganz bestimmt!
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samuel

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 9. Juni 2011

Beiträge: 9 504 Aktivitäts Punkte: 39 125

30

Donnerstag, 27. Juni 2013, 19:49

oh nein...jetzt bin ich aber total enttäuscht...ich hab gedacht die gibts alle wirklich! :heul2: :D


Dann betrachte doch mal das Raumschiff in deinen Garten.
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

31

Sonntag, 30. Juni 2013, 01:24

Bekas (S/FIN/IRAQ 2012, 97 Min.)

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War der Vater von Superman auch ein Superman? Wer sich solche Fragen nie gestellt hat, stellt sie sich spätestens jetzt. "Bekas", eine schwedisch-finnische Koproduktion mit irakischen Schauspielern, entführt uns in den Irak der Saddam-Zeit. Zwei Brüder, die sich nichts sehnlicher wünschen, als nach Amerika zu kommen, um dort Superman zu treffen und ihre gesamte Familie zu retten und am besten das Dorf noch gleich dazu. Die beiden Vollwaisen schlagen sich mit Schuheputzen mehr schlecht als recht durchs Leben, die gewalttätigen Erwachsenen (ausschließlich Männer!) versuchen, ihnen jedwede Illusion von einem besseren Leben zu nehmen. Schaffen tun sie es nicht. Die Kinder begeben sich auf eine Reise, deren Ziel sie jedoch nicht so genau kennen.



Dafür, dass der Film im Irak spielt, ist er ziemlich durchamerikanisiert. Von Coca-Cola über Superman bis zum "Learning English for Beginners" auf einem Langohr namens Michael Jackson ist alles dabei. Sympathisch trotzdem, diese kindliche Naivität. Und alles so ganz anders als in den sonst üblichen Kinderfilmen aus diesem Sprachraum. Eher Mainstream. Ich habe mich dennoch köstlich amüsiert. Die Dialoge und Sprüche sind teilweise unschlagbar: "Von uns bis Amerika ist es doch nur sooooo ein Stück.... *3-Finger-breit-zeig*" oder auch "Du hältst deinen Pimmel und nennst das Tanzen? Allah sieht alles!" Der Film ist bereits deutsch synchronisiert (ordentlich!) und wird zumindest ins Heimkino kommen. Seit Mitte Mai bereits in Schweden auf DVD erhältlich. Wer "Drachenläufer" mag, kommt an "Bekas" nicht vorbei.

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Cole

Bionic Beaver

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32

Sonntag, 30. Juni 2013, 01:35

La Danza de la Realidad (F/CHI 2013, 130 Min.)

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Da isser also, der neue Jodorowsky. Und wie. Er selbst: war da und ließ sich nicht vom Plaudern abhalten. Seine Familie: war teils auch da und sah den Film zum ersten Mal (Glückwunsch!). Der Film: Wieder mal irgendwo zwischen Grenzerfahrung und grenzdebil. Singende nackte Frauen, die ihren Männern auf heilsame Weise in den Mund urinieren. Kleine Jungs, die eine Ganzkörper-Schuhcreme-Behandlung bekommen oder wahlweise auch "Beating the Bishop" mit Fallusersatz veranstalten. Vollversehrte, die mit Schaufelbaggern zur Müllhalde verräumt werden. Dazu Clowns, Transen und goldene Löckchen. Alle Fans werden ihn lieben. Alle anderen müssen es zumindest versuchen. Meine Empfehlung: Anschauen und später wahlweise kaufen oder ganz schnell wieder vergessen... Wahrlich ein Abend für die Ewigkeit. 8)

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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Cole« (30. Juni 2013, 07:42)

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Cole

Bionic Beaver

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33

Montag, 1. Juli 2013, 01:42

Believe (UK 2013, 94 Min.)

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1958 kam fast die gesamte Jahrhundertelf von Manchester United bei einem Flugzeugabsturz bei München-Riem ums Leben. Trainer Matt Busby (Foto oben rechts) überlebte auf wundersame Weise. 26 Jahre später bekommt er doch noch die Gelegenheit, sein Werk zu vollenden. Mit einer Juniorenmannschaft tritt er beim "Manchester Junior Cup" an. Das heißt, er würde es gerne, doch ohne jede Menge Hindernisse würde kein abendfüllender Spielfilm draus werden...

David Scheinmann liefert ein flottes, gut inszeniertes Werk ab, in dem Brian Cox (als Matt Busby) und Jack Smith (als Hauptdarsteller Georgie Gallagher) glänzen. Auch wenn die filmische Sportgeschichte "From Zero to Hero" schon Hunderte Male erzählt wurde, auch hier macht sie wieder Spaß. Angesiedelt zur gleichen Zeit und in den gleichen gesellschaftlichen Verhältnissen wie "Billy Elliot", geht es hier nicht um Boxen und Ballett, sondern einzig und allein um Fußball. Alle Fans und YS-Verrückten dürften absolut auf ihre Kosten kommen, der Cast überzeugt. United spielt im "Theatre of Dreams" und auch "Believe" baut seine ganz eigene Traumwelt auf. Anschauen!

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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Cole« (1. Juli 2013, 02:32)

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Cole

Bionic Beaver

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34

Montag, 1. Juli 2013, 02:02

Kinderwald (USA 2013, 91 Min.)

Lise Ravens Film hat mich wirklich überrascht. Ich bin ohne große Erwartungen rein, sah mich dann aber recht schnell mit einem Kammerspiel auf mehreren Hektar Wald konfrontiert. Die Story: Mitte des 19. Jahrhunderts verschlägt es ein deutsches Einwandererpaar zusammen mit seinen zwei kleinen Söhnen Caspar und Georgie (dargestellt von den Brüdern Leo und Louie Fischer-Pasternak) in die Wälder Pennsylvanias. Während Flora sich zum einen mit ihre täglichen "Hausarbeit" (Küche, Kinder...), zum anderen aber mit einem streng-mormonischen Katholizismus konfrontiert sieht, verdingt sich John im Kohlebau. Nach einigen Tagen verschwinden die Kinder spurlos. Es beginnt eine grausame Zeit...

Wahnsinnig intensives Arthouse-Kino. Zwischen menschlichen Abgründen, wundersamen Wandlungen ("Tree of Life", aber doch ganz anders!) und ganz viel Religion bleibt kaum Luft zum Atmen. Der Wald als Schlinge, die sich immer weiter zuzieht. Dunkle Nächte, verregnete Septembertage. Und ganz am Ende ein Licht am Ende des Tunnels. Oder doch nicht? Ganz unvermittelt musste ich an "Inception" denken, obwohl das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun hat. Wer "Chiralia" auf der diesjährigen Berlinale gesehen hat, wird einige Elemente schnell wiederfinden - wenn auch aus einer ganz anderen Zeit. Kostümtechnische Anleihen bei "A Death in the Family" kommen nicht von ungefähr, schneeweiß und auch die Brüder sind strohblond wie Austin Wolff annodazumal. Zufall? Mitnichten, die so auch optisch erzeugte kindliche Reinheit unterstreicht die Absurdität der zwei Wochen, in denen der Film spielt, noch einmal besonders.

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"Kinderwald" ist die erste halbe Stunde komplett auf deutsch gehalten, wechselt dann handlungsbezogen ins Englische. Er feierte in München Weltpremiere und wird wohl nur in kleinen Programmkinos laufen. Einer fürs Arte-Nachtprogramm. Geheimtipp!
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cole« (1. Juli 2013, 12:09)

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

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35

Montag, 1. Juli 2013, 02:15

Eltern (D 2013, 100 Min.)

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Wer Paraschiva Dragus in "Operation Zucker" gesehen hat, weiß, welch außerordentliches Schauspieltalent in diesem 12-jährigen Mädchen steckt. In "Eltern" kommt diese Gabe in ihrer Rolle als große Schwester Käthe auch recht schnell durch - leider hat sie größtenteils die Rechnung ohne Emilia Pieske gemacht, die ihre kleine Schwester Emma spielt und ihr zuweilen ganz einfach die Show stiehlt.

Die Handlung: Vater (Charly Hübner), Mutter (Christiane Paul) und zwei Töchter - Berliner Großstadtidylle pur. Papa gibt den Hausmann, damit Mama für ihren Job als OP-Ärztin den Rücken frei hat. Doch dann will Papa auch wieder arbeiten und ein Au-Pair aus Argentinien muss her. Ganz schlechte Idee, Isabel (Clara Lago) kommt an und ist auch schon gleich schwanger. Das kann ja heiter werden. Keine Angst, das wirds auch...

Was sich liest wie eine seichte TV-Komödie, ist Anschauungsunterricht für eheliche Beziehungen samt Nachwuchs im modernen Deutschland. Generation Kita für Fortgeschrittene. Erstes kommt es anders, und zweitens als man denkt. Kinostart am 10. Oktober. Wer gerade über die Eheschließung oder übers Kinderkriegen nachdenkt, sollte sich das vielleicht noch einmal überlegen... :D

Robert Thalheim ("Netto", "Am Ende kommen Touristen") versteht sein Handwerk einfach und liefert gewohnt gekonnt ab. Das Ergebnis kann man sich anschauen, genau das richtige zum Ausklang eines harten Festivaltages. Die Mischung aus Spaß und Ernst stimmt, keine überzeichneten Pseudo-Handlungen, keine konstruierten Probleme. Einfach nur der ganz normale alltägliche Wahnsinn.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Cole« (1. Juli 2013, 02:24)

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Cole

Bionic Beaver

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36

Montag, 1. Juli 2013, 12:19

La vie d'Adèle (F 2013, 175 Min.)

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Auch wenn keine unmittelbaren YS mitspielen (nur in wenigen Szenen als Kindergarten-Statisten), muss ich doch auf den Cannes-Gewinner kurz eingehen. Das Drei-Stunden-Epos erzählt die Geschichte von Adèle, einem zu Beginn des Films 15-jährigen Mädchen, das sich auf der Suche nach sich selbst befindet. Mit dem Freund klappts zwar, aber es fühlt sich falsch an. Das Entdecken des eigenen Körpers und des eigenen Geschlechts wird dann interessanter. Das Coming-in kommt schnell, das Coming-out ist jedoch nicht ganz so einfach.

In Cannes hat der Film viel Aufmerksamkeit bekommen. Nicht nur wegen der Goldenen Palme (ein würdiger Gewinner!), sondern auch wegen der expliziten Sex-Szenen, die so aber durchaus noch als Filmkunst durchgehen. In einem Land, das gegen die Homo-Ehe mobilisiert, ein mutiges Stück Kino. Fast durchgehend in Close-Ups gedreht, sinnliche Verführungen wo man hinschaut. "Der Mund spielt eine zentrale Rolle in meinem Film", sagt Regisseur Abdellatif Kechiche, der lange nach seiner Hauptbesetzung suchen musste. Es hat sich gelohnt: Adèle Exarchopoulos ist perfekt. Ob eine Fortsetzung kommt, nachdem der Abspann "Chapitres 1 et 2" verrät? Lassen wir uns überraschen. Diese Geschichte jedenfalls startet nun erst einmal ab Oktober in Europas Kinos.

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Damiano

Torwächter

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Wohnort: Hamburg

37

Dienstag, 2. Juli 2013, 08:30

Vielen Dank für deine interessanten Vorstellungen! Ich möchte so gern "Hiding Place" sehen - und "Segreti" auch :).

Liebe Grüße,

Damiano
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

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38

Dienstag, 2. Juli 2013, 23:40

Soshite chichi ni naru (JAP 2013, 120 Min.)



Läuft unter dem internationalen Titel "Like Father, like son" und gewann in Cannes den "Jury Prize". Ein junges Paar bekommt mitgeteilt, dass der sechsjährige Sohn nicht das leibliche Kind ist, weil es auf der Entbindungsstation ein kleines "Vertausch-Malheur" gegeben hat. Es beginnt ein monatelanger Annäherungsprozess an die andere Familie und speziell auch des Vaters an seine Söhne, sein Gewissen und seine Vergangenheit.

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Der Film ist für meinen Geschmack etwas oberflächlich gestrickt - trotz seiner Länge. Könnte um eine halbe Stunde gekürzt locker als ZDF-TV-Produktion für den Sonntagabend durchgehen - trotz der versuchten Charakterzeichung speziell des einen Vaters. Etwas viel Zuckerguss zwischendrin, ganz am Ende bleiben einige Fragen unnötigerweise offen. Die Cannes-Auszeichnung überrascht mich einerseits durchaus, andererseits aber auch nicht - schließlich war Zuckergussexperte Spielberg Jury-Chef :D. Eignet sich für einen verregneten Nachmittag bei Kaffee und Gebäck; nicht schlecht, aber auch nicht überragend.

[attach]38061[/attach]
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danielad

Lebende Foren Legende

Registrierungsdatum: 7. März 2007

Beiträge: 1 092 Aktivitäts Punkte: 5 600

39

Mittwoch, 3. Juli 2013, 00:23

vielen Dank für die bisherigen Rezensionen, COle!!!
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louie

Imperator

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2008

Beiträge: 677 Aktivitäts Punkte: 3 460

40

Mittwoch, 3. Juli 2013, 14:47

Das ist schön, so viele Rezensionen von dem Münchner Filmfest hier zu lesen. Das weckt meine Neugierde, den ein oder anderen Streifen zu sehen. Ich dachte mir schon, das auch das Münchner Filmfest so erlesenen Filme zeigt wie die Berlinale.
Les grandes personnes ne comprennent jamais rien toutes seules, et c'est fatigant, pour les enfants, de toujours et toujours leur donner des explications.

A. de S.-Exupéry
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